Am 17. März 1952 wurde in einem Hörsaal der damaligen Technischen Hochschule (seit 1975 Technische Universität) Graz der Alpenländische Kulturverband (AKV) ins Leben gerufen.
Mit einem „Sendschreiben“ rief der AKV im September 1952 „alle, die noch nicht am Leben verzweifelt sind, alle, die wenigstens ihren Kindern eine Heimat wünschen, tüchtiger und würdiger, als sie uns heute erscheint“, zur Mitarbeit auf. Dieses Sendschreiben war ein Bekenntnis zur Achtung vor der Natur, vor den Werten der Kultur, vor unserem Volk und vor den Mitmenschen. Es rief dazu auf, das Gemeinsame über das Trennende zu stellen und sich in diesem Sinne besonders der Heimatvertriebenen anzunehmen.
Von dem riesigen Strom ost- und südostdeutscher Flüchtlinge, der zu und nach Ende des Zweiten Weltkrieges in und durch die Steiermark flutete, blieben 60.000 Volksdeutsche hier: Zu größeren Teilen waren sie Deutsch-Untersteirer (21.000) und Donauschwaben (20.000), dazu kamen Gottscheer, Siebenbürger Sachsen, Bukowina-Deutsche und Sudetendeutsche.
Der AKV leistete seinen Beitrag zur Eingliederung dieser sogenannten „Volksdeutschen“ mit einem „Tag der Volksgemeinschaft“ am 18./19. Oktober 1952. Die Veranstaltung umfaßte eine Ausstellung „Kunst und Handwerk der Volksdeutschen“; eine Festakademie, in der Vertreter der Landsmannshaften der Vertriebenen ihre Volksgruppen vorstellten und deren Abschluß die Bekräftigung des Landeshauptmannes Josef Krainer (d. Ä.) bildete, daß „Altsteirer“ und Heimatvertriebene zusammengehören; einen „Steirischen Heimatabend“ mit dem Auftritt von Volkstanzgruppen; einen ökumenischen Festgottesdienst; und schließlich ein Kinder- und Volksfest, gestaltet von „alten“ und „neuen“ Steirern.